in Liebe, deine Prinzessin

2:46 Uhr. Mein Magen dreht sich gefährlich und ich bewege mich langsam die Stufen hinunter. Ich sehe schon von oben ein Licht in der Küche brennen. Da sitzt mein Vater, ganz allein. Besorgt laufe ich zu ihm, '' Papa, was ist los? ''. Einige Augenblicke lang antwortet er nicht. '' Prinzessin, wieso bist du wach? '', ich werde ungeduldig mit ihm, '' Ich hatte bloß Hunger. Sag mir was los ist! ''. Mit verschrenkten Armen stelle ich mich vor ihn. Er zieht mich auf seinen Schoß. Ich spühre wie vorsichtig er mit mir ist. Ich bin nur noch Haut und Knoche. Ich umarme ihn sanft. '' Du bist doch noch jung. Du darfst nicht sterben. Ich bin dein Vater, ich lasse das nicht zu! ''. Tränen laufen über sein Gesicht. '' Noch bin ich da, Papa. Ich werde auch weiterhin da sein. ''. Er lächelt. Tiefe Augenringe lassen ihn alt wirken. Jeder kann sehen, dass ihn unser neues Leben belastet. '' Ich gehe ins Bett. Gute Nacht Kleines. ''. Er drückt mir einen Kuss auf die Stirn und verschwindet im Dunkeln. Ich lasse mich zu Boden sinken und über meine pergamentartige, weiße Haut läuft eine Träne. In mir schlummert unerklärliche Leere. Mir wird bewusst, dass ich sterben werde.